Newsletter Oktober 2023
Liebe Mitglieder,
Liebe Mieterinnen und Mieter,
der letzte Mieterbrief liegt lange zurück, doch inaktiv waren wir nicht. Andere Aufgaben haben unsere Zeit beansprucht:
Wir konnten in München endlich richtig Fuß fassen.
Dann haben wir in der Miersch-Siedlung in Frankfurt eine lange und intensive Auseinandersetzung mit der Nassauischen-Heimstädte um Modernisierungsmieterhöhungen geführt.
Darüber hinaus haben wir in mehreren Siedlungen eine Zurückbehaltungskampagne für die kommende
Betriebskostenabrechnung vorbereitet.
Und schließlich haben wir einen Erfahrungsaustausch mit einer Mietergewerkschaft aus den USA initiiert.
Wir freuen uns daher um so mehr, dass wir Ihnen endlich unseren neuen Mieterbrief vorlegen können.
Sie finden hier Berichte über unsere Aktivitäten, die kommenden Termine und manchmal auch offene
Aufgaben, die Sie ehrenamtlich in unserem Verein übernehmen können.
Unser Verein braucht die Tatkraft vieler Mieter und Mieterinnen, um zu wachsen und den Vermietern eine starke und organisierte Mieterschaft entgegenzustellen.
Herzliche Grüße
Ihr Vorstand
Aktuelles aus den Städten und Siedlungen
München
In München gewinnt die Mietergewerkschaft momentan neue Mitglieder. Ein erstes lokales Mitglieder- und Sympathisantentreffen ist für Ende November geplant.
Gegenwärtig steht die Organisierung von Mieterge-meinschaften bei der Dawonia, dem größten privaten Vermieter, im Fokus unserer Arbeit. Die Dawonia-Mieter haben im ganzen Stadtgebiet mit regelmäßigen Mieterhöhungen, ausbleibenden Reparaturen und in-transparenten Betriebskostenabrechnungen zu kämpfen. Zu diesem Zweck unterstützen wir aktiv die stadtweite Vernetzung von Dawonia-Mietern.
Im Berliner Viertel führt die Dawonia momentan umfangreiche Modernisierungsarbeiten durch. Die Mietergewerkschaft unterstützt vor Ort die betroffenen Mieter, die eine Mietminderung von 50% für den Zeitraum der Bauarbeiten fordern. Mit einer Unterschriftenaktion und mit einer Mietminderungs-kampagne konnten wir für den Monat August eine Mietminderung von 10% erkämpfen. Gleichzeitig werden wir in den nächsten Monaten Mieter für die Prüfung der Modernisierungskosten ausbilden.
In Milbertshofen unterstützen wir einzelne Mieter bei der Abwehr von Mieterhöhungen.
Ein Mitglied unterstützen wir darüber hinaus bei der Abwehr einer fristlosen Kündigung gegen das Studierendenwerk München-Oberbayern. Wir zeigen unsere Solidarität, indem wir bei den Gerichtsterminen dabei sind und bei der Prozessvorbereitung helfen.
Frankfurt am Main
Erste Erfolge bei Modernisierung der Adolf Miersch Straße
Die Mietergewerkschaft ist seit über anderthalb Jahren in der Adolf Miersch Siedlung aktiv. Die Nassauische Heimstätte (NH) möchte im Januar 2024 mit der energetischen Modernisierung beginnen. Nach der Modernisierungsankündigung im Dezember 2022 konnten wir 26 Mieter für die Verweigerung der Zustimmung zur Modernisierung gewinnen. Dies führte dazu, dass die Aufstockung und damit der Wegfall des Dachbodens verhindert werden konnte. Die Mieter können jetzt zwischen Innen- und Außen-modernisierung wählen. Die geplante Miethöhe nach der Modernisierung (120-180 Euro) bleibt jedoch bestehen. Die NH möchte immer noch keine Ersatzwohnungen bereitstellen, obwohl Küchen und Bäder für mindestens zwei bis sechs Monate saniert werden. Weiterhin ist die Monopolstellung der MET, einer Tochtergesellschaft der NH, umstritten, da die Mieter ihren Energieversorger nicht mehr frei wählen können.
Nach der zweiten Ankündigung im September 2023 haben immer noch zwei Parteien nicht unterschrieben. Statt der sechs Häuser werden jetzt zwei Häuser modernisiert. Unser Ziel ist weiterhin eine gemeinsame Modernisierungsvereinbarung für alle Mieter durchzusetzen.
Gemeinsame Mietminderung von 10 Prozent durchgesetzt
Wir konnten in der Adolf Miersch Straße 18 bis 22 eine Mietminderung von 10 Prozent erreichen. Seit April konnten die Balkone nicht mehr betreten werden, sodass im Hochsommer in den Wohnungen Temperaturen von bis zu 40 Grad herrschten. Dabei plant die NH die Balkone erst im November zu erneuern.
Kundgebung am 29.09 vor Geschäftsstelle der Nassauischen Heimstätte
Unter dem Motto „Für eine lebenswerte Zukunft in der Miersch-Siedlung“ haben wir gemeinsam mit Umweltgruppen und Mieterinitiativen am 29.9. eine Kundgebung mit 80 Personen vor der Geschäftsstelle der Nassauischen Heimstätte abgehalten und damit unsere Forderung für eine faire Modernisierungs-vereinbarung unterstrichen.
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