10. November 2022

Modernisierungen: Große Mehrheit der Mieter in der Adolf-Miersch-Siedlung richtet Forderungen an die Nassauische Heimstätte

Die Naussische Heimstätte (NH) möchte im Jahr 2023/2024 eine energetische Sanierung in den Häusern der Adolf-Miersch-Straße 26-40b durchführen. Durch die energetische Sanierung soll Energie eingespart sowie die Energie- und Heizungskosten in den Wohnungen für die Anwohner gesenkt werden.

Doch die sehr schlechten Erfahrungen mit der Sanierung in der Jugenheimer Straße haben gezeigt, dass die NH die Interessen der Mieterinnen und Mieter massiv übergeht.

„Uns wurden Bilder von Nachbarn gezeigt, die in der Jugenheimer wohnen. Die Bauarbeiten gaben ein schreckliches Bild ab, Wasserschäden und Dreck in den Wohnungen, Diebstähle aus Kellerräumen sowie unsaubere Nacharbeiten an Einbauküchen der Mieter, kamen immer wieder vor, Terminzusagen wurden nicht eingehalten, so Ingrid Rothe von der Mietergemeinschaft Niederrad und Mieterin in der Adolf-Miersch-Siedlung. „Ich wohne seit über 50 Jahren in der Siedlung und bin 90 Jahre halt. Die NH lässt uns treue Mieter vollkommen im Unklaren und im Stich. Ich habe schon mehrfach angefragt, wann die Sanierung stattfindet. Mir konnte kein konkretes Datum genannt werden. Die Situation belastet mich zunehmend, deswegen unterstützt ich die Forderung der Mietergemeinschaft.“ so Manfred Bresler, Mieter der Adolf-Miersch Straße.

Aufgrund der Probleme in der Jugenheimer Straße haben sich die Mieter und Mieterinnen in der Adolf-Miersch-Str. zur „Mietergemeinschaft Niederrad“ zusammengeschlossen, um zukünftig ihre Interessen zu wahren. Gemeinsam mit der „Nachbarschaftsinitiative- Nordend – Bornheim – Ostend (NBO)“ und der „Mietergewerkschaft Frankfurt“ werden monatliche Mietertreffen in der Siedlung durchgeführt.

Im September wurden Forderungen für eine Modernisierungsvereinbarung erarbeitet, vorgestellt und beschlossen und Unterschriften für die Verhandlungen mit der NH gesammelt.

Die Hauptforderungen sind die Bereitstellung von Ersatzwohnraum, eine maximale Mietanpassung von 50 € im Monat, die Sicherung der Baustelle sowie ein klarer verbindlicher Zeitplan für den Ablauf der Modernisierung. Insgesamt haben 56 von 85 betroffenen Mietern unterschrieben. Somit unterstützt eine breite Mehrheit von 66 % der Mieter die Forderungen der Mietergemeinschaft Niederrad.

Daniel Katzenmaier, 1. Vorsitzender der Mietergewerkschaft Frankfurt bekräftigt: „Es ist eine Bestätigung unsere Arbeit, dass die Forderungen von einer großen Mehrheit der Mieter unterstützt werden.  Wir haben die Forderungen und Unterschriften an die NH überreicht. Jetzt muss die NH mit uns über eine sozial gerechte Modernisierungsvereinbarung verhandeln“.

Jürgen Ehlers von der NBO weist nochmal ausdrücklich darauf hin: „Die ersten Abrechnungen, der modernisierten Häuser zu den Energie- und Heizungskosten zeigen, dass nach bisherigen Erkenntnissen keine Einsparungen der Kosten stattfinden. Dies liegt auch am Geschäftsmodell der NH. Durch die Gründung einer Tochtergesellschaft können die Mieterinnen und Mieter nicht mehr den Anbieter wählen, sondern müssen die teuren Preise der Medien-Energie-Technik GmbH annehmen.“

Zu den Forderungen geht es hier.